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MS3 ist räumlich eindimensional und besteht aus
drei gekoppelten Teilmodellen. Simuliert werden
Zeitreihen der Energiebilanz und der Zustandsgrößen von
Atmosphäre, Boden und Vegetation; so z.B. Boden- und
Lufttemperaturen, Bodenwassergehalt und Matrixpotential.
Die Programmiersprache ist Fortran77.
DasGrenzschichtmodell (Olk, 1993)
umfaßt 15 Hauptflächen, deren
Abstand logarithmisch nach oben zunimmt. Prognostische Variablen sind
die Windgeschwindigkeit, die potentielle und äquivalent-
potentielle Temperatur und die spezifische Feuchte. Die beiden obersten
Modellflächen bilden zusammen den oberen Rand mit stabiler
Temperaturschichtung und nach oben zunehmender Feuchte (von Neumann
Rand). Der Wind am oberen Rand ist geostrophisch und zeitlich
konstant. Der untere Rand wird mit den Monin-Obukhov
Ähnlichkeitsbeziehungen und den zugehörigen Profilfunktionen
parametrisiert.
Das Bodenmodell (Zehe, 1994)
umfasst 10 Hauptflächen, deren Abstand nach
unten exponentiell zunimmt. Die Tiefe der untersten Modellfläche
kann frei gewählt werden. Prognostische Variablen sind die
Bodentemperatur und das Matrixpotential. Die Temperatur ist am
unteren Rand konstant. Für das Matrixpotential sind wahlweise
zwei Randbedingungen möglich: Einmal ein konstanter Wert, der
auch gleichzeitig einen konstanten Flüssigwassergehalt am unteren
Rand bewirkt. Die zweite Möglichkeit ist, den Gradienten am
unteren Rand gleich Null zu setzten, so daß Wasserbewegungen
durch den unteren Rand unterbunden werden. Es empfiehlt sich, die
erstgenannte Option bei der Simulation grundwassernaher Standorte
zu verwenden.
Sofern keine Vegetation vorhanden ist, ist das
Bodenmodell am oberen Rand mittels der Energiebilanzgleichung und den
Monin-Obukhov-Beziehungen mit dem Grenzschichtmodell gekoppelt. Im
Fall mit Vegetation ist das Bodenmodell über die Energiebilanz
"Boden-Vegetation" an die Vegetation gekoppelt.
Die Kopplung der Vegetation an die Atmosphäre erfolgt in
diesem Fall mit einer weiteren Energiebilanz
"Vegetation-Atmosphäre."
Den Antrieb zur Simulation der Tagesgänge bildet die
Globalstrahlung. In der ursprünglichen Modellversion wird diese
aus der Simulationszeit, dem Kalendertag und den Ortskoordinaten
generiert. Wißkirchen (2000) erweiterte das Modell um die
Option eines Antriebes aus Strahlungsmessungen.
Das Vegetationsmodell (Maurer, 1997)
ist ein einfaches Big-Leaf Modell. Es ist
über die Energiebilanz nach oben mit dem Grenzschichtmodell
gekoppelt, nach unten mit dem Bodenmodell. Die Parametrisierung des
durch die Wurzeln induzierten Bodenwasserflusses erfolgt durch
eine lineare Abhängigkeit des Bodenwasserflusses von
Verdunstung und Tiefe. Die turbulenten Flüsse und die
Öffnung der Blattstomata werden mit dem Widerstandskonzept
beschrieben.
Literatur:
Olk, M.; 1993:
Turbulenzparametrisierung mittels Schließung
eineinhalb-facher Ordnung.
Diplomarbeit, Meteorologisches Institut der Universität Bonn,
74 Seiten
Zehe, E.; 1994:
Der Einfluß des Wasser- und Wärmehaushalts des Erdbodens auf
die atmosphärische Grenzschicht.
Diplomarbeit, Meteorologisches Institut der Universität Bonn,
92 Seiten
Maurer, B.; 1997:
Wechselwirkungen zwischen atmosphärischer Grenzschicht,
Vegetation und Boden: Messungen und Modellsimulationen.
Diplomarbeit, Meteorologisches Institut der Universität Bonn,
100 Seiten
Wißkirchen, K.; 2000:
Sensitivitätsstudien mit einem SVAT-Modell.
Diplomarbeit, Meteorologisches Institut der Universität Bonn,
80 Seiten
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